Mittwoch, 11. Dezember 2013

Kinderernährung

Die Abnahme der Stillfrequenz und Stilldauer in den letzten Jahrzehnten ist leider eine Realität. Prof. O. Tönz, Kinderarzt aus Luzern, führte diese Problematik schon 1997 aus: “Grundsätzlich falsche Vorstellungen hatten und haben vor allem jene Ärzte, die glauben, das Stillen sei durch rational medizinisches Denken und Organisieren in den Griff zu bekommen. Wenn von den Faktoren, die zum Rückgang der Stilltätigkeit geführt haben, die Rede ist,so werden immer wieder die im Laufe des 19. Jh. einsetzende Industrialisierung, die Verstädterung, die Bequemlichkeit der Frau und ihre übertriebenen Sorgen um ihre Figur, die Nahrungsmittelindustriepropaganda und überhaupt unsere Gesellschaft angeklagt. Aber kein Mensch spricht von den Ärzten, welche die Hauptschld trifft! In einer Hinsicht haben sie sich grunsätzlich geirrt. Sie wollten auch die Normalvorgänge des Lebens, die normale Geburt und was damit zusammenhängt, in den medizinischen Griff bekommen und haben damit Geburt und Wochenbett medikalisiert. Dabei haben sie aus puritanischen hygienischen Vorstellungen, aus Organisationsfreude und Ordnungssinn für den klinischen Betrieb, das Kind von der Mutter getrennt.”
Ungenügende und ungeduldige Stillanleitung durch überlastetes oder mangelhaft ausgebildetes Pflegepersonal, unsachgemäße Stilltechnik, ungerechtfertigtes Nachfüttern des Säuglings zum raschen Ausgleich der physiologischen Gewichtsabnahme in den ersten Tagen nach der Geburt, sind wichtige Faktoren, welche die Stillfähigkeit der Mutter beeinträchtigen. Auch Aussagen wie “…die eigene Milch genügt qualitativ und quantitativ nicht…” verunsichern die jungen Mütter.
Ein Kind an der Brust zu ernähren ist das Natürlichste und Gesündeste auf der Welt! Wenn auch Flaschenkinder – oberflächlich betrachtet -, ohne Kolostrum ausgezeichnet zu gedeihen scheinen, soll nicht vergessen werden, dass es neben den bereits bekannten immunbiologischen und ernährungsphysiologischen Vorteilen der Muttermilch noch weitere positive Eigenschaften für das Kolostrum gibt.
Die in den ersten zwei Tagen abgesonderte Milch bezeichnet man als Frühkolostrum, die am 3. und 4. Tag gebildete als Spätkolostrum. Das Übergangsstadium zur Übergangsmilch kann sich über den ganzen ersten Monat hinziehen. Das Einhergehen einer kontinuierlich angepassten Nuttermilchproduktion mit den Fähigkeiten des Säuglings, seine Nahrung zu verarbeiten, sichert zunächst sein optimales physisches Gedeihen, wie es durch keine andere Ernährungsart zu erreichen ist.
Obwohl der Nährwert der Kuhmilch derselbe ist wie jener der Frauenmilch, gibt es in der Zusammensetzung weitgehende Unterschiede. Die Eiweißbausteine der Muttermilch, d.h. ihre Aminosäuren, sind ihrer chemischen Substanz zufolge, genau auf den Organismus des Säuglings abgestimmt. Bei ihrer Ausscheidung belasten sie in keiner Weise die Nieren; dagegen sind gewisse, in der Kuhmilch vorhandene Aminosäuren, für das Entstehen von Allergien beim Kind verantwortlich. Wenn die Erkrankungsfälle von Flaschenkindern selbst in den zivilisierten Ländern immer noch doppelt so hoch ist wie bei Brustkindern, so liegt dies auch an den antiinfektiösen und antiallergischen Eigenschaften der reifen Muttermilch. Durch diese werden dem Kind eine Reihe von Abwehrfaktoren und Immunstoffen zugeführt. Der Gehalt an spezifischen Antikörpern, die auf das Kind übergehen, bleibt in dessen Darm stabil. Dadurch ist das Kind gegen alle pathologischen Keime und Allergene geschützt. Die reife Muttermilch ist reich an Leukozyten, wobei 90% dieser Zellen Makrophagenfunktion erfüllen, d.h. die Fähigkeit haben, Viren und Pilze zu vernichten. Dem Kind, das in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt wird, werden durch die reife Muttermilch alle erforderlichen Vitamine in absolut ausreichender Menge zugeführt. Um die Wende zum 2. Lebensjahr sollte man, auch wenn die Muttermilch noch vollkommen den Bedarf des Kindes deckt, mit dem Angebot von zusätzlicher Nahrung beginnen. Die Stillbeziehung kann auch im 2. Lebenshalbjahr, manchmal aber auch viel später, erst im Kleinkindalter, aufhören (das Kind zeigt meistens selbst deutlich an, wann die Zeit gekommen ist, mit dem Stillen aufzuhören…ich persönlich habe meinen Sohn bis zum 17. Monat gestillt :-) ).

ERNÄHRUNG IM ALLGEMEINEN
Eine bedarfsgerechte, d.h. vollwertige Ernährung für Kinder besteht aus einer Mischung von tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, die teils roh, teils verarbeitet, z.B. gedünstet oder gekocht, verzehrt werden.
Eine solche Ernährung besteht zum größten Teil aus Kohlenhydraten (50-55% der Nahrungsenergie), vorwiegend aus Getreide, Gemüse, Kartoffeln und Obst, zu einem geringeren Teil aus Fett (maximal 30% der Nahrungsenergie), vorwiegend aus pflanzlichen Fetten und Ölen, sowie je zur Hälfte aus tierischem und pflanzlichem Eiweiß (10-15% der Nahrungsenergie), aus Milch, Fleisch, Fisch, Getreide und Kartoffeln.
Wenn diese Verhältnisse mit üblichen Lebensmitteln eingehalten werden, sind Nährstoffpräparate, z.B. Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß in Form von Tabletten oder Getränken, und mit Nährstoffen angereicherte Lebensmittel überflüssig.
Einseitige Ernährungsformen, z.B. vegetarische Ernährung ohne Milch, kräftige Kost mit viel Fleisch, Wurst und Käse oder eine Ernährung mit überwiegend Süßigkeiten und Feinmehlprodukten, können auf Dauer zu Mängeln an speziellen Nährstoffen, z.B. Spurenelementen, Vitaminen und Fettsäuren, führen. Fixierung auf bestimmte Geschmacksrichtungen, wie süß, sauer, salzig oder scharf gewürzt stumpft das Empfinden für den Originalgeschmack der Lebensmittel ab, und kann unbemerkt zu monotonen Ernährungsformen führen.
Das Kind sollte von vornherein daran gewöhnt werden, von allen Speisen wenigstens eine kleine Menge zu essen. Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernährungserziehung ist das gute Vorbild der Erwachsenen.
Zwei Mahlzeiten am Tag, z.B. das Frühstück sowie Abend- oder Mittagessen, sind kalte Mahlzeiten. Hauptbestandteile sind Brot bzw. Getreideflocken (als Müsli) und Milch. Dazu kommt Rohkost aus Gemüse und/oder Obst, Butter, magerer Käse, magere Wurstsorten runden in kleinen Mengen die Mahlzeit ab. Solche kalten Mahlzeiten sind wichtig für die Versorgung mit Eiweiß, Kalzium, Vitaminen sowie Balaststoffen.
Die warme Mahlzeit, z.B. das Mittag – oder Abendessen, besteht hauptsächlich aus Kartoffeln, Naturreis oder Vollkornnudeln und Gemüse oder Salat. Dazu kommt an manchen Tagen eine kleine Fleischbeilage oder Fisch. Eine solche Nahrung liefert besonders gut ausnutzbares Eisen und Zink aus Fleisch, Jod aus Fisch sowie Eiweiß und Vitamine.
Zwei Zwischenmahlzeiten aus rohem Obst und Gemüse sichern die Vitamin-C- Versorgung. Dazu können Brot und in Maßen auch Feingebäck oder Kuchen (Zähneputzen!) gegessen werden.
Kinder benötigen mehr als nur eine ernährungsphysiologisch ausgewogene Ernährung. Das Essen sollte kindgerecht zubereitet und angerichtet werden. Kinder sollen von vornherein an Mahlzeiten gewöhnt werden, die mit wenig Salz und Zucker, aber viel frischen Kräutern mild gewürzt sind und hübsch angerichtet werden. Lassen sie das Kind weitgehend selbst entscheiden, wieviel es isst, und füllen sie den Teller nicht von vornherein randvoll. Schulbrote werden gerne gegessen, wenn sie appetitlich angerichtet und verpackt sind. Gerade Kinder essen mit den Augen.
Eine angenehme, ruhige Umgebung, freundliche Athmosphäre und gute Tischsitten runden die Mahlzeit ab. Ein Kind sollte nicht allein am Tisch sitzen. Frühstücksmuffel müssen rechtzeitig geweckt werden. Eine Verschnaufpause nach Kindergarten oder Schule kann den Appetit für das Mittagessen erhöhen.
Tabellenwerte für empfohlene Lebensmittel- oder Energiemengen (Joule bzw. Kalorien) geben nur Mittelwerte für verschidene Altersstufen an. Sie sind nicht verbindlich für jedes einzelne Kind, sondern dienen nur als Anhaltswerte. Zarte, für ihr Alter kleine oder ruhige Kinder brauchen weniger, lebhafte Kinder meist mehr Energie, als ihrem altersgemäßem Richtwert entspricht. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass das Kind nicht zu viele Lebensmittel mit hohem Energiegehalt, z.B. Süßigkeiten Chips, Limonade, verzehrt, da es sonst zu einer unerwünschten Gewichtszunahme über das normale Wachstum hinaus kommen kann.
Wasser ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt. Je jünger ein Kind ist, um so empfindlicher reagiert es auf unzureichende Flüssigkeitsaufnahme. An heißen Tagen, bei Sport und Spiel, kann der Flüssigkeitsbedarf gesunder Kinder auf mehr als das Doppelte ansteigen. Ideale Dürstlöscher sind Leitungswasser, das von Wasserwerken überwacht wird, Mineralwasser – für kleine Kinder ohne Kohlensäure oder nach aussprudeln – sowie Kräuter- und Früchtetee ohne Zuckerzusatz aus Teebeuteln oder losen getrockneten Kräutern. Reine Fruchtsäfte enthalten natürlicherweise ca. 10% Zucker verschiedener Art und sollten zum Durstlöschen deshalb mindestens 1:1 mit Wasser verdünnt werden. Vitaminsäfte sind bei abwechslungsreicher Mischkost überflüssig. Fruchtsaftgetränke, Fruchtnektar, Brausen, Cola, Limonaden, eignen sich nicht zum Durstlöschen, weil sie viel Zucker enthalten. Zu den normalen Ernährungsgewohnheiten gesunder Kinder gehören große Schwankungen im Nahrungsverzehr von Tag zu Tag. Ein Kind, das über mehrere Tage deutlich mehr oder weniger isst, als dies seinem Bedarf entspricht, wird dadurch nicht dick oder dünn.
Bei längerfristigen, auffälligen Essgewohnheiten, sollte der Speiseplan aber mit ihrem Kinderarzt, ihrer Kinderärztin oder einer Ernährungsberaterin (Diätassistentin, Ernährungswissenschaftlerin) besprochen werden, um Fehlernährung auszuschließen.
In den Randschichten und dem Keimling des Getreidekorns befinden sich Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Ballaststoffe und wichtige ungesättigte Fettsäuren. Diese gehen beim Ausmahlen des Getreides zu Feinmehl (Auszugsmehle z.B. Typ 405) verloren. Feinmehle und Produkte daraus (z.B. Toastbrot, Weißbrot, Brötchen) enthalten deshalb außer Kohlenhydraten in Form von Stärke, kaum wichtige Nährstoffe. Vollkornmehl, Mehl mit hoher Typenzahl, z.B. Typ 1050, Haferflocken, Vollkornbrot und Knäckebrot liefern neben Stärke wertvolle Nährstoffe aus den Randschichten und dem Keimling des Getreidekorns.
Mindestens die Hälfte der täglich gegessenen Getreidemenge in Brot oder Müsli sollte deshalb aus Vollkornmehl oder Vollkornflocken bestehen. Es spricht dann nichts dagegen, den restlichen Anteil als Backwaren aus Feinmehl zu verzehren.
Kartoffeln sollten möglichst frisch gekocht werden. Püree sollte aus Kartoffeln mit Milch zubereitet werden. Pommes frites, Bratkartoffeln, Chips u.ä. sind weniger geeignet, weil sie viel verstecktes Fett enthalten.
Täglich sollten Kartoffeln oder Reis, Nudeln und andere Getreidearten wie Hirse und Grünkern auf den Tisch kommen. Naturreis und Vollkornnudeln enthalten mehr wichtige Nährstoffe als die verfeinerten Produkte, wie geschälter Reis und Teigwaren aus Feinmehl.
Gemüse und Hülsenfrüchte liefern vor allem Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe. Rohkost ist sehr empfehlenswert. Wenn Gemüse erhitzt wird, sollte es nährwertschonend behandelt werden, d.h. es darf nicht gewässert und mit viel Wasser gekocht werden (dünsten oder dämpfen). Wenn kein frisches Gemüse zur Verfügung steht, können statt dessen Tiefkühlprodukte verwendet werden. Kohl und Hülsenfrüchte sind wertvolle Nährstoffquellen, aber schwer verdaulich.
Lehnt ein Kind Gemüse zeitweilig vollständig ab, muss auf einen ausreichenden Kartoffel- und Obstverzehr geachtet werden.
Sorgfältiges Putzen, Waschen und Schälen von Obst und Gemüse, Abwechslung in den Sorten und Bevorzugung von einheimischen Produkten zur jeweiligen Erntezeit verhindern am ehesten Schadstoffbelastungen, und sichern eine gute Nährstoffversorgung.
Milch und Milchprodukte stellen sicher, daß Kinder genügend Kalzium (zum Knochenaufbau) aufnehmen. Wichtige Inhaltsstoffe sind außerdem Phosphor, Eiweiß, Zink, Jod und besonders die Vitamine B2 und B1. Speisequark und Frischkäse enthalten relativ wenig Kalzium und sind deshalb nicht so geeignet wie Trinkmilch, Joghurt, Dickmilch und Buttermilch.
Die Milchsorte kann nach Geschmack und praktischen Überlegungen, z.B. Haltbarkeit, Lagerung oder Verpackung, unter den gängigen Konsummilchsorten ausgesucht werden. In Frage kommen pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Vollmilch (3,5% Fett) oder teilentrahmte Milch (1,5%). Die Wahl der Milchsorte sollte aber immer in Zusammenhang mit der Gesamternährung stehen. Trinkt das Kind lieber die fettreichere Vollmilch, muss bei anderen versteckten Fetten, z.B. in Fleisch, Wurst und Käse, gespart werden.
Dagegen darf auch fettreichere Wurst, z.B. die beliebte Salami, Streichwurst oder Bratwurst, gegessen werden, wenn teilentrahmte Milch getrunken wird.
Handelsübliche Kakao- und Milchmischgetränke, Fruchtjoghurt, Fruchtquark, Fertigdesserts haben meist hohe Zuckerzusätze. Als Alternative kann Joghurt oder Dickmilch ohne Frucht eingekauft und mit frischem Obst gemischt werden, oder Fruchtjoghurt wird mit Naturjoghurt 1:1 verdünnt. Pudding sollte im Haushalt aus Milch und wenig Zucker gekocht werden. Wenn Kinder Milch völlig ablehnen, können Sauermilchprodukte wie Joghurt, Dickmilch und Buttermilch in gleicher Menge wie Trinkmilch, oder Schnittkäse (für etwa 10jährige Kinder pro Tag eine dicke Scheibe, ca 50g) die Kalziumlücke in der Nahrung ausfüllen. Nachteilig ist der hohe Kochsalzgehalt von Käse. Es ist auch möglich, Trinkmilch, Milchprodukte und Käse in anderen Speisen, z.B. Pudding, Soßen, Suppen oder Aufläufen, zu verstecken. Bei einer Kuhmilchallergie vertragen Kinder keine Milch und Milchprodukte. Die Milch darf aber nicht ohne Ersatz gestrichen werden. Ihr Arzt oder Ernährungsberater kann ihnen geeignete Milchersatzprodukte nennen.
Fleisch enthält gut ausnutzbares Eisen sowie hochwertiges Eiweiß und Vitamin B12. Das Eisen in Gemüse und Getreide ist nicht so leicht für den Körper verfügbar, wie das Eisen in Fleisch. Die Verfügbarkeit von Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln kann aber durch Zugabe von kleinen Mengen Fleisch oder von Vitamin C etwa um das Doppelte erhöht werden.
Fleisch sollte mager sein und max. 2-3 Mal in der Woche verabreicht werden. Es darf nicht stark angebraten werden, da die dabei entstehenden Röstprodukte in größeren Mengen ungesund sind. Am besten wird im Wechsel mageres Fleisch gegessen. Schweinefleisch enthält viel Vitamin B1, Rindfleisch viel Zink. Wird Leber gerne gegessen, sollte Schweineleber gewählt werden, da sie besonders reich an Eisen ist. Wegen der Schadstoffbelastung und wegen der neuerdings mehrfach festgestellten stark überhöhten Vitamin A-Gehalte in Leber sollte aber auch Schweineleber nicht häufiger als alle 14 Tage auf den Tisch kommen. Wurst mit einem hohen Anteil an versteckten Fetten, z.B. Dauerwurst, Bratwurst, Hausmacher Wurst (40-50% Fett), sollte höchstens ab und zu gegessen werden. Besser ist die Wahl von mageren Wurst- und Fleischwaren, wie z.B. Brühwurst (Frischwurstaufschnitt), Corned Beef, magerer kalter Braten, gekochter Schinken ohne Fettrand und Kalbsleberwurst.
Man sollte sich daran gewöhnen, an manchen Tagen auf Fleisch zu verzichten. Ein guter Ersatz sind Getreidegerichte mit Gemüse oder Obst. Die Mischung aus Getreide und Vitamin C-haltigem Obst oder Gemüse sorgt dafür, dass Eisen aus Getreide besser ausgenutzt werden kann.
Eier sind reich an Vitaminen. Eigelb enthält aber gleichzeitig sehr große Mengen an Cholesterin, was bei manchen Menschen die Blutfettwerte erhöhen kann. Pro Woche sollten je nach Alter des Kindes höchstens drei Eier gegessen werden.
Mangel an Jod führt zu einer Schilddrüsenvergrößerung und im schlimmsten Fall zu einem Kropf. Seefisch, vor allem Seelachs, Kabeljau, Schellfisch und Scholle, sind die wichtigsten Nahrungsquellen für Jod. Da in anderen Lebensmitteln sehr wenig Jod vorhanden ist, sollte 2 mal pro Woche Seefisch gegessen werden. Eine andere gute Jodquelle ist jodiertes Jodsalz.
Kinder und Erwachsene verzehren heute 40% der Nahrungsenergie als Fett. Da ein langjähriger derart hoher Fettverzehr zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems führen kann, sollte der Fettverzehr mindestens auf 30% der Nahrungsenergie gesenkt werden. Das bedeutet, dass beim Fett gespart werden muss. Vor allem sollten versteckte Fette, z.B. in fritierten Speisen (Kokosfett), Wurst, Käse und Sahne, reduziert werden, da sie überwiegend gesättigte Fettsäuren enthalten. Gesättigte Fettsäuren können den Fett- und Cholesterinspiegel im Blut steigern. Auch in Schokoladenerzeugnissen und den meisten Gebäck- und Kuchenerzeugnissen sind Fette versteckt. Pflanzliche Fette, außer Kokosfett, bestehen zu einem großen Teil aus wertvollen ungesättigten Fettsäuren, z.B. Linolsäure und Ölsäure. Sie enthalten auch fettlösliche Vitamine. Butter enthält viel unerwünschte gesättigte Fettsäuren und sollte deshalb nur ab und an gegessen werden
Fast alle Kinder mögen gerne Süßigkeiten. Wenn dieser Vorliebe aber zu weit nachgegeben wird, kommt es leicht zu Karies, Übergewicht und einseitiger Ernährung. Wenn schon im Säuglingsalter wenig gesüßt wird, kann eine Gewöhnung an süßen Geschmack leichter vermieden werden.
Süßspeisen, Fertigdesserts, Eiscreme und viele Getränke enthalten versteckten Zucker. Zucker sollte im Haushalt in jedem Fall sparsam verwendet werden.
Zwischendurchverzehr ist für die Zähne besonders schädlich. Vor den Mahlzeiten verderben Süßigkeiten den Appetit. Deshalb werden zuckerhaltige Produkte am Besten nach den Mahlzeiten oder als selbstständige Zwischenmahlzeit (z.B. Kuchen) gegessen. Anschließend müssen die Zähne geputzt werden.
Klebrige Süßigkeiten, z.B. Karamel in Bonbons und zahlreiche Riegeln, schädigen die Zähne am Stärksten und sollten ganz vermieden werden.

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