Freitag, 13. Dezember 2013

Radon

Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas.
Die Bezeichnung „Radon“ entstand 1918 und bezieht sich auf das radioaktive Isotop mit der Atommasse 222 des Elementes Radon mit der Ordungszahl 86, also Radon-222. Vom Element Radon gibt es insgesamt sechsundzwanzig verschiedene Isotope, diese beginnen beim Radon-199 und enden mit dem Radon-226, aber nur drei davon kommen in der Natur vor: Das Aktinon (Rn-219) von der Zerfallsreihe des Uran-235, das Thoron (Rn-220) von der Zerfallsreihe des Thorium-232 und das Radon (Rn-222) von der Zerfallsreihe des Uran-238. Beim natürlichen radioaktiven Zerfall des Uran-238 entstehen insgesamt dreizehn verschiedene Zerfallsprodukte. Die bekanntesten Vertreter sind das Radon (Rn-222) und sein unmittelbarer Vorgänger das Radium (Ra-226). Das Endprodukt der Zerfallsreihe ist das nicht radioaktive Blei-206.
Zum Unterschied der anderen Zerfallsprodukte ist das Radon-222 gasförmig. Es kann damit vom Entstehungsort entweichen. In den Mineralkörnern der Gesteine und Erden ist Ra-226 in unterschiedlicher Konzentration enthalten. Das dort aus dem Radium entstehende Radon wird zu einem gewissen Teil aus dem Oberflächenbereich der Mineralkörner (entsprechend etwa der Weglänge von 0,02 - 0,07 µm, die ein Radonatom infolge des Rückstoßes bei seiner Entstehung zurücklegt) in die Porenräume abgegeben.
Die weitere Ausbreitung des Radons zur Oberfläche der Gesteine hin erfolgt durch Diffusion und Konvektion. Ob und in welchem Maße ein Material Radongas abgeben kann, hängt abgesehen vom Radiumgehalt von seiner Struktur und Beschaffenheit ab. Aus tieferen, kompakten Gesteinsschichten oder Materialien mit glasiger Struktur kann Radongas kaum entweichen. Es bleibt dort eingeschlossen und zerfällt in seine festen Folgeprodukte. Chemisch gesehen ist das Radon ein Edelgas. Es ist sehr reaktionsträge, farb-, geruch-, und geschmacklos und nur mäßig wasserlöslich.
Radon-222 ist überall im Erdreich vorhanden. Seine Konzentration in der "Bodenluft" variiert zwischen einige hundert und über eine Million Bq/m³. In Südtirol sind es vor allem Granit und Porphyr, die vermehrt Radongas abgeben können. Dies gilt vor allem für poröses und zerklüftetes Gestein. Häufig sind gerade die Bruchstellen im Gestein Ursache für erhöhte Radonkonzentrationen, da das Uran im Laufe der Zeit gerade an diesen Stellen bevorzugt abgelagert wird. Bei zerklüftetem Gestein, kann das Radongas durch die dort vorhandenen Hohlräume von Luftströmungen getragen oder im Quellwasser gelöst über größere Entfernungen verfrachtet werden. Je durchlässiger der Untergrund (Lockergestein), desto eher kann Radongas bis zur Erdoberfläche aufsteigen. Während im Erdboden meist höhere Radonkonzentrationen auftreten, verflüchtigt sich das Radongas im Freien sehr schnell. In der Außenluft findet man üblicherweise nur geringe Radonwerte (in der Regel ca. 10 Bq/m³, UNSCEAR 2000). In geschlossenen Räumen (Häusern) kann sich das Radongas anreichern und unter Umständen ebenfalls sehr hohe Werte erreichen. Die wichtigsten Eindringstellen sind dabei undichte Stellen im Fundamentbereich. Keller- und Parterrewohnungen sind daher vom Radonproblem besonders betroffen. Werden Gesteine mit erhöhtem Urangehalt als Baumaterialien verwendet, können auch diese Radon abgeben und zum Radonproblem beitragen und sollten daher im Innenbau vermieden werden. Das Radon und seine Tochterprodukte sind vom Standpunkt des Strahlenschutzes von großer Bedeutung, denn bei ihrem Zerfall entstehen Alfa- und Betastrahlung. Vor allem die Alfastrahlung ist durch hohe Energie und große biologische Wirksamkeit gekennzeichnet. Eingeatmet, verursachen Radongas und insbesondere seine Tochterprodukte, welche sich auf dem Lungengewebe ablagern, eine Bestrahlung der Epithelzellen, vornehmlich im Bereich der Bronchien. Auf Grund seiner weiten Verbreitung ist Radongas für den Menschen die primäre Expositionsquelle an ionisierenden Strahlen. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde bei Arbeitern im Erzbergbau eine chronische Lungenkrankheit beobachtet, man sprach von der Bergsucht. Später, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erhielt sie im sächsisch-böhmischen Bergbaurevier den Namen „Schneeberger Krankheit“. 1879 wurde diese erstmals als Lungenkrebs diagnostiziert, die Ursache blieb aber unbekannt. Um 1900 entdeckte man das Element „Radon“ und erste Erkenntnisse über das Prinzip der radioaktiven Strahlung, sowie die Fähigkeit dieser Strahlung, Krebs auszulösen. Erst in den fünfziger Jahren fand man die wirkliche Ursache für die Schneeberger Lungenkrankheit: auf Grund epidemiologischer Studien an Arbeitern in Uranminen entdeckte man, daß Radongas und seine Folgeprodukte die Lunge so stark belasten können, daß Lungenkrebs entstehen kann. Die Internationale Agentur zur Krebserforschung IARC hat Radongas bereits 1988 neben Benzol, Asbest und Tabakrauch zu den krebserregenden Stoffen klassifiziert. Die deutsche Strahlenschutzkommission stellte im Oktober 2000 fest, dass von einer statistisch signifikanten Erhöhung des relativen Risikos oberhalb von 250 Bq/m³ ausgegangen werden kann. Man schätzt derzeit, dass das relative Lungenkrebsrisiko pro 100 Bq/m³ Radonkonzentration um ca. 10% steigt, so die Aussagen des Bundesamtes f. Strahlenschutz beim „5th International Conference on High Levels of Natural Radiation and Radon Areas: Radiation Dose and Health Effects“, abgehalten in München vom 4. bis 7. September 2000.
Die Karte zeigt farblich abgestuft die Risikogebiete, also jene Gemeinden in denen eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht, in den Häusern erhöhte Radonwerte vorzufinden, als anderswo. Dies sind: Gebiete im oberen Vinschgau, im Bereich von Franzensfeste und Lüsen, sowie im Hochpustertal.

Die Radonkarte beruht auf eine mehr als zehnjährige Messtätigkeit des Labors, im Rahmen derer die Radonkonzentrationen in insgesamt 3265 Häuser in ganz Südtirol erhoben wurden. Die Radonmessungen wurden mit sog. passiven Dosimetern durchgeführt, welche während des Wintersemesters (von September bis März) und im Parterrebereich der Gebäude exponiert wurden, also unter Bedingungen bei denen die Radonkonzentrationen normalerweise höher sind. Die Dosimeter wurden von den Technikern des Labors verteilt und eingesammelt. Um eine ausreichende Repräsentativität der Erhebung zu erreichen, wurden in jeder Gemeinde mindestens 20 Gebäude untersucht. Jede Exposition dauerte ca. 6 Monate. Die Auswertung erfolgte anschließend im Labor. Entscheidend für den Erfolg der Untersuchung war die gute Zusammenarbeit mit den Gemeinden, sei es bei der Auswahl der Gebäude, als auch bei der Verteilung der Dosimeter. Zur Ermittlung des Jahresmittelwertes wurden in vielen Fällen auch Sommermessungen durchgeführt und dabei ein mittleres Verhältnis von Winter zu Sommer von 2:1 ermittelt. Daher sind die Radonwerte im Winter durchschnittlich doppelt so hoch als im Sommer. Unter Berücksichtigung dieses Verhältnisses beträgt die mittlere Radonkonzentration für ganz Südtirol 170 Bq/m³ (gilt nur für Parterrewohnungen!).
Radonkarte von Südtirol - 2003 - Messwerte der einzelnen Gemeinden
Einstufung der Gemeinden< 200 Bq/m³gering radonbelastet
200 – 300 Bq/m³leicht radonbelastet
300 – 400 Bq/m³mittel radonbelastet
> 400 Bq/m³höher radonbelastet
Kodex
Gemeinde
Werte
a.Mtw
50° Perz.
g.Mtw
MAX
<400
Bq/m³
400-1000
Bq/m³
>1000
Bq/m³
75° Perz.
1
Aldein
20
164
108
113
740
95%
5%
0%
234
2
Andrian
23
147
123
122
308
100%
0%
0%
224
3
Altrei
20
165
115
101
1208
95%
0%
5%
180
4
Eppan
42
149
99
112
595
93%
7%
0%
183
5
Hafling
19
84
70
70
308
100%
0%
0%
92
6
Abtei
28
167
72
108
1258
96%
0%
4%
221
7
Barbian
17
181
112
120
665
88%
12%
0%
254
8
Bozen
81
123
78
93
702
95%
5%
0%
125
9
Prags
19
235
134
138
870
79%
21%
0%
358
10
Brenner
26
239
96
123
1282
85%
8%
8%
218
11
Brixen
41
258
136
143
1621
78%
17%
5%
228
12
Branzoll
30
213
122
130
1563
87%
10%
3%
190
13
Bruneck
94
225
113
141
1348
84%
14%
2%
224
14
Kuens
15
154
117
118
553
87%
13%
0%
162
15
Kaltern
31
167
102
105
906
90%
10%
0%
232
16
Freienfeld
19
155
118
118
481
90%
11%
0%
202
17
S. in Taufers
74
136
80
90
837
95%
5%
0%
161
18
Kastelbell-Ts
26
339
161
219
1796
77%
15%
8%
392
19
Kastelruth
20
131
81
103
385
100%
0%
0%
192
20
Tscherms
19
198
177
164
540
90%
11%
0%
239
21
Kiens
21
351
252
247
1177
71%
19%
10%
427
22
Klausen
50
296
129
151
1949
76%
18%
6%
359
23
Karneid
20
138
97
109
731
95%
5%
0%
160
24
Kurtatsch
19
127
75
89
529
95%
5%
0%
168
25
Kurtinig
17
103
82
92
223
100%
0%
0%
114
26
Corvara
20
134
72
77
844
95%
5%
0%
142
27
Graun
20
312
167
181
1139
80%
10%
10%
387
28
Toblach
20
142
103
116
378
100%
0%
0%
200
29
Neumarkt
24
195
103
122
1196
88%
8%
4%
194
30
Pfalzen
54
587
346
361
2362
57%
20%
22%
821
31
Völs
22
103
88
82
308
100%
0%
0%
130
32
Franzensfeste
19
436
191
245
1409
63%
26%
11%
809
33
Villnöss
20
176
104
106
1226
95%
0%
5%
194
34
Gais
34
431
259
302
1382
68%
21%
12%
665
35
Gargazon
24
154
106
132
377
100%
0%
0%
202
36
Glurns
33
242
203
172
1413
85%
12%
3%
280
37
Latsch
21
267
162
189
1139
81%
14%
5%
261
38
Algund
25
151
115
125
583
96%
4%
0%
145
39
Lajen
20
98
47
61
601
95%
5%
0%
107
40
Leifers
29
216
96
118
1994
93%
3%
3%
218
41
Lana
57
161
115
116
794
95%
5%
0%
203
42
Laas
102
560
426
478
1925
41%
45%
14%
658
43
Laurein
14
80
47
51
530
93%
7%
0%
56
44
Lüsen
20
316
144
166
1139
70%
20%
10%
502
45
Margreid
20
157
92
122
660
95%
5%
0%
175
46
Mals
40
276
196
221
801
80%
20%
0%
356
47
Enneberg
20
239
171
181
808
85%
15%
0%
294
48
Marling
23
228
130
166
1131
87%
9%
4%
228
49
Martell
23
523
246
314
1864
70%
13%
17%
625
50
Mölten
25
79
60
65
225
100%
0%
0%
95
51
Meran
31
137
108
117
423
97%
3%
0%
146
52
Welsberg
33
207
112
129
907
88%
12%
0%
224
53
Montan
20
102
65
74
466
95%
5%
0%
123
54
Moos i.P.
39
57
41
46
217
100%
0%
0%
73
55
Nals
22
160
121
134
644
96%
5%
0%
168
56
Naturns
47
160
99
120
1275
94%
4%
2%
160
57
Natz Schabs
20
103
95
86
230
100%
0%
0%
147
58
Welschnofen
21
226
98
125
1022
81%
14%
5%
278
59
Deutschnofen
20
64
43
48
203
100%
0%
0%
85
60
Auer
19
142
91
113
411
95%
5%
0%
172
61
St. Ulrich
21
140
71
74
817
91%
10%
0%
107
62
Partschins
20
161
99
122
493
90%
10%
0%
226
63
Percha
33
278
149
166
949
70%
30%
0%
427
64
Plaus
20
131
116
119
254
100%
0%
0%
164
65
Weidbruck
13
136
106
125
274
100%
0%
0%
164
66
Burgstall
21
194
85
118
838
86%
14%
0%
292
67
Prad
46
301
174
202
1851
78%
17%
4%
291
68
Prettau
10
155
55
78
817
90%
10%
0%
83
69
Proveis
16
47
35
41
137
100%
0%
0%
55
70
Ratschings
50
211
93
111
1048
86%
12%
2%
273
71
Rasen Ant.
15
390
263
293
1031
60%
33%
7%
570
72
Ritten
21
153
105
111
649
91%
10%
0%
155
73
Riffian
14
129
67
89
561
93%
7%
0%
149
74
Mühlbach
34
160
105
123
927
97%
3%
0%
181
75
Rodeneck
18
219
111
134
1322
89%
6%
6%
207
76
Salurn
20
213
109
129
806
85%
15%
0%
318
77
Innichen
33
323
220
196
1592
76%
18%
6%
377
79
Jenesien
20
158
122
119
372
100%
0%
0%
251
80
St. Leonhard
25
151
111
113
478
92%
8%
0%
205
81
St. Lorenzen
20
261
170
178
750
85%
15%
0%
376
82
St. M. i.Thurn
21
242
128
113
1683
86%
10%
5%
212
83
P. St. Martin
20
96
46
61
563
95%
5%
0%
84
84
St. Pankraz
18
196
112
119
728
83%
17%
0%
184
85
St. Christina
20
228
97
124
1973
90%
5%
5%
182
86
Sarntal
32
396
196
233
1709
75%
9%
16%
397
87
Schenna
20
112
69
78
446
95%
5%
0%
163
88
Mühlwald
18
86
77
74
206
100%
0%
0%
116
89
Wolkenstein
26
172
96
92
1931
96%
0%
4%
128
91
Schnals
20
402
198
233
1835
80%
5%
15%
355
92
Sexten
17
159
119
120
519
88%
12%
0%
229
93
Schlanders
19
479
309
334
1488
58%
32%
11%
753
94
Schluderns
19
247
164
194
582
79%
21%
0%
370
95
Stilfs
57
329
216
235
1815
70%
28%
2%
431
96
Terenten
18
300
177
202
1224
78%
17%
6%
359
97
Terlan
32
148
95
106
688
91%
9%
0%
160
98
Tramin
31
184
68
95
1549
87%
10%
3%
265
99
Tisens
20
115
92
101
277
100%
0%
0%
127
100
Tiers
23
185
120
140
770
87%
13%
0%
179
101
Tirol
24
124
94
110
477
96%
4%
0%
122
102
Truden
19
145
108
123
344
100%
0%
0%
198
103
Taufers i. MT
136
470
255
308
1898
65%
21%
14%
627
104
Ulten
44
182
92
105
1112
89%
7%
5%
199
105
Pfatten
18
103
86
94
353
100%
0%
0%
105
106
Olang
20
170
92
125
541
85%
15%
0%
225
107
Pfitsch
19
248
128
136
1095
79%
11%
11%
214
108
Ahrntal
64
122
63
75
1047
94%
5%
2%
127
109
Gsies
20
240
104
143
1090
85%
10%
5%
333
110
Vintl
42
278
148
172
1687
88%
5%
7%
262
111
Vahrn
22
125
96
101
530
96%
5%
0%
135
112
Vöran
20
84
69
77
164
100%
0%
0%
108
113
Niederdorf
20
313
246
213
1061
70%
25%
5%
410
114
Villanders
19
174
141
134
440
95%
5%
0%
284
115
Sterzing
29
155
101
95
800
90%
10%
0%
175
116
Feldthurns
20
170
122
137
540
95%
5%
0%
213
117
Wengen
19
139
83
95
639
90%
11%
0%
124
118
U.l.F. im Walde
17
113
63
70
674
94%
6%
0%
102
Kodex
Gemeinde
Werte
a.Mtw
50° Perz.
med.g.
max
<400
400-1000
>1000
75° Perz.
tot.
Südtirol
3265
227
119
135
2362
85,4%
11%
3,6%
251
              
Bem.: Die angegebenen Messwerte beziehen sich nur auf das Wintersemester und wurden im Parterrebe-reich mit Kernspurdosimetern ermittelt.

(in eigener Sache... Schade dass Dr. Minach in Pension gegangen ist, ihm ist Vieles bzgl. Umwelt zu vedanken ...)

Die Gegenmaßnahmen

Das gekippte Kellerfenster: Radongas dringt ins Haus ein weil durch den Kamineffekt im unteren Teil des Hauses ein Unterdruck entsteht. Wenn alle Fenster und Türen geschlossen sind, kann daher radonhältige Bodenluft angesaugt werden. Eine sehr wirksame Methode um einen Druckausgleich zu ermöglichen, besteht darin, im Kellerbereich ein Fenster dauernd gekippt zu belassen oder in der Wand eine kleine Öffnung nach draußen zu schaffen. Diese Maßnahme kann die Radonkonzentration im Kellerbereich deutlich senken.

Auch das Abdichten der Böden und Wände (Risse, Durchführungen, Fugen) mit geeigneten Dichtungsmassen und Folien kann zum Radonschutz beitragen. Die Verbindungsstellen zwischen Boden und Mauer sind dabei besonders kritisch. Bei höheren Werten (> 1000 Bq/m³) und größeren Oberflächen ist eine dauerhafte Abdichtung aber auf jeden Fall aufwendig und teuer, sodass diese Maßnahme eher im Rahmen einer Altbausanierung zu empfehlen ist. In Fällen, wo das Radongas aus Felsspalten im Kellerboden oder Abflussleitungen ins Haus eindringt, kann gezieltes Abdichten dieser Schwachstellen das Problem lösen. Auch durch die Plastikröhren der Elektroleitungen, den Umhüllungen und sämtlichen nicht abgedichteten Durchbohrungen für andere Rohrleitungen, kann sich das Radongas vom Keller ausgehend ins ganze Haus ausbreiten. Diese müssen sorgfältig unter Verwendung von dauer-elastischen Dichtungsmassen abgedichtet werden.

Das Nachbetonieren der Naturbodenkeller: Bei hohen Werten (> 1000 Bq/m³) ist diese Einzelmaßnahme normalerweise nicht ausreichend, da mit der Zeit erneut durch Risse undichte Stellen entstehen können. Die Verbindungsstellen zwischen dem Fußboden und den Wänden bleiben die Schwachstellen. Hier eine dauerhafte Abdichtung zu erzielen ist sehr schwierig. Werden daher im Rahmen von generellen Sanierungsarbeiten (Altbauwiedergewinnung) größere Umbauarbeiten im Bodenbereich durchgeführt, lohnt es sich auf jeden Fall, z.B. im Unterboden einen Zwischenboden oder eine belüftete Schotterschicht mit Drainage zum Abfangen und Abführen des Radongases einzuplanen.
Belüftung und Absaugen von Luft aus den Kellern: Bei erhöhten Radonwerten in unterkellerten Räumen, kann es in vielen Fällen ausreichend sein den Luftwechsel in den betreffenden Kellerräumen, oder wenn vorhanden in den Kriechkellern, zu erhöhen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin in den Kellerräumen oder Kriechkellern die Luft mittels eines Ventilators abzusaugen. Der dort entstandene Unterdruck verhindert das Eindringen von Radongas in die höheren Stockwerke.
Das Abfangen und Absaugen von Luft aus dem Unterboden: Diese Maßnahme ist in den meisten Fällen einfach durchzuführen, sehr wirksam und daher besonders bei hohen Radonwerten zu empfehlen. Grundsätzlich beruht sie darauf, dass man im Erdreich unterm Haus (z.B. im Kellerboden) ein Loch gräbt, von welchem man in geeigneter Weise mit einem kleinen Ventilator die radonhaltige Bodenluft unter dem Haus absaugt und nach draußen bläst, bevor diese ins Haus eindringen kann.

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